Das Bochumer Institut für Deutschlandforschung/RUB stellte Anfang Februar im Rahmen eines zweitägigen überregionalen und interdisziplinären Fachgesprächs mit dem Titel „Jenseits der Jahrestage?“ die naheliegende Frage, warum sich die historische Erinnerungskultur überwiegend an der Wiederkehr von „runden“ oder festgelegten speziellen Tagen und Jahren entzündet. Ist dies eine überkommene Form der Erinnerungskultur, die vor allem in nicht- demokratischen Gesellschaften gepflegt wird, oder brauchen wir auch in einer offenen zunehmend pluralistischen Welt diese festen kalendarisch und epochal verankerten Erinnerungsrituale?
Die Frage führte zu einer lebhaften Diskussion mit besonderer Reflexion auf das vergangene Lutherjahr 2017 und auf die Bemühungen um eine gemeinsame europäische Erinnerungskultur. Dass Erinnerungskultur nicht nur einen Zeit- sondern auch einen Raumbezug braucht, kam insbesondere in der Diskussion um das Jahr 2018, als Jahr des (endgültigen) Abschieds vom Deutschen Steinkohlenbergbau zur Sprache. Grundlage für die Debatte war das umfangreiche Jahresprogramm „Glückauf Zukunft“http://www.glueckauf-zukunft.de/kalender, in dem fast ausschließlich im Ruhrgebiet an die Bedeutung der Steinkohle und der Kumpel erinnert wird.
Das Impulsreferat dazu trug den Titel „ Das Extra-Jahr 2018. 365 Tage Erinnerung mit Zukunft“ (Dr. Ulrike Laufer, Kommentar Prof. Dr. Petzina). Continue reading
Category Archives: Museen
Provenienzforschung macht Dampf
Zur letzten Tagung des Deutschen Museumsbunds – @dmb15 – habe ich ein paar Nachgedanken, das Thema Provenienzforschung betrifft auch das Thema #museum und #kunstvermittlung:
Museen sind keine Inseln und ihre Sammlungen nicht als fertige Wunderkammern in die Welt gekommen. Irgendwer hat immer irgendwas von irgendwem bekommen oder irgendwo gefunden und irgendwer hat daraus dann ein Museum gemacht oder es einem schon bestehenden Museum gegeben. Warum etwas aufbewahrungswert und wichtig ist, gehört zu den spannendsten Geschichten, die über Staaten und Menschen erzählt werden können. Continue reading
Nordkorea und das Independence Memorial Museum in Namibia
Nationalmuseen sind immer eine Herausforderung, damit verbundene Heldenverehrungen gehen meistens schief. Eine Darstellung der Ausbeutung und Kolonialisierung wie auch des Unabhängigkeitskampfes Namibias ist andererseits sehr wünschenswert. Zuviele deutsche Touristen suchen noch immer unbedarft nach deutsch-afrikanischer Siedler-Romantik. Was Namibia, bzw Nordkorea für Namibia seit dem Frühjahr zeigen, hat jedoch ein besonderes “Geschmäckle”. Dabei verdient die Geschichte Namibias, ja überhaupt des gesamten südlichen Afrika eine besonders sorgfältige Darstellung…. – weiterlesen unter: http://www.zeitgeschichte-online.de/geschichtskultur/nationalgeschichte-als-befreiungs-saga-das-independence-memorial-museum-namibia
Kunst für alle oder what really matters
Hallo! paper.li – die Museumszeitung online veröffentlichtet gestern (19.11.2014) eine Nachricht vom Landesmuseum Stuttgart: wieder einmal ein wunderbarer MuseumsTarifeSalat: Fünf verschiedene Eintrittspreise allein für die Sonderausstellungen mit zahlreichen Ausnahmegenehmigung – HALLO?! Nichts gegen das Stuttgarter Landesmuseum selbst, anderswo ist es noch schlimmer – so unterscheidet das RuhrMuseum zwischen Museumseintritt, Sonderausstellungseintritt und vor Kurzem noch Eintrittstarifen für “Besucher”-Ausstellungen (sic?!). Museen erheben den Anspruch, Bildungseinrichtungen zu sein und Deutschland ist ein Bildungsland, also bitte schön, liebe Museen, fangt wenigstens schon mal bei der Jugend an, aber hört nicht da auf: Freier Eintritt für alle – ecucation for free. Zur Entspannung hier noch ein Link: Art is what really matters: http://t.co/of3AiQCKbL. Wir sehen uns im Museum.
Mittelbayerische Zeitung: Innovative Kraft der Region Zeigen
Die Mittelbayerische Zeitung hat den neuen Schauraum im Museum Theuern zum Anlass genommen, einen Artikel zu der Rolle des Bergbau- und Industriemuseum Ostbayerns im Kultur-Schloss Theuern als Schnittstelle zwischen industrieller Geschichte und aktuellem Unternehmertum in der Region zu veröffentlichen – zur Freude der Kuratorin: