Diesen Brief der Martin-Niemöller-Stiftung möchte ich gern weiter verbreiten:
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
jenseits dessen, was wir aus der Perspektive der Martin-Niemöller-Stiftung kritisch sehen an der Politik der derzeitige Bundesregierung, fühlen wir uns gedrängt, Ihnen diesen Brief zu schreiben. Wir möchten Ihnen ausdrücklich danken für Ihre klaren Worte und Ihre Festigkeit in der Absicht, Flüchtlingen zu helfen. Sie haben mit Ihrem Wort „Wir schaffen das“ unserer Gesellschaft etwas zugemutet in dem festen Vertrauen, dass diese zu bewältigende Aufgabe neue Potentiale in den Menschen weckt und das Vertrauen in unsere gemeinsame humane Stärke festigt. Darüber hinaus haben Sie Ihre eigene Partei und auch deren Schwesterpartei eindrücklich und authentisch auf die von Christen erwartete Menschenfreundlichkeit hingewiesen, die mit dem „C“ im jeweiligen Parteinamen verbunden ist. Für uns und viele andere haben Sie das in einer sehr unprätentiösen, aber dennoch beeindruckenden Weise getan. Dass viele Nationen unserer Erde jetzt mit Interesse und Achtung nach Deutschland blicken, hängt sehr direkt mit Ihrer klaren Haltung zusammen.
Neben dem Zuspruch haben Sie dafür auch Widerspruch und Häme geerntet, auch in den eigenen Reihen. Mit großer Achtung sehen wir, wie Sie trotz allem Ihre Haltung und deren Fundament in einer so bedrängenden menschlichen und menschenrechtlichen Notsituation immer wieder deutlich machen.
Wir danken Ihnen und bitten Sie sehr herzlich, auch weiterhin bei dieser Haltung zu bleiben und damit ein Hoffnungszeichen für verängstigte und z.T. vom Tod bedrohte Menschen zu geben. Wir werden, soweit es an uns ist, diese Haltung argumentativ unterstützen und uns weiterhin wie so viele andere an der Bewältigung der anstehenden Aufgaben beteiligen. Wir wünschen Ihnen Kraft für die weiter notwendige Standhaftigkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Karg
Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung e.V.